Bericht aus Isogi
Von unserer Partnerorganisation Humanity Care Stiftung
Von unserer Partnerorganisation Humanity Care Stiftung
Frau Nighat Aziz ist die Projektkoordinatorin der Humanity Care Stiftung in den
schwer zugänglichen Regionen Pakistans.
Hier ist ihr aktueller Bericht aus Isogi in Pakistan. (28. Dezember 2010).
Aus Deutschland - mit Liebe
Isogi / Pakistan
Plötzlich sind die Straßen des kleinen Dorfes Isogi voller Kinder, die alle leckere Mini-Zwiebäcke in den Händen halten. Als ich in die kleinen, leuchtenden Gesichter sehe, wird mir plötzlich klar, dass die Welt ein globales Dorf geworden ist. Keines der Kleinen weiß, wo Deutschland oder Münster liegen, aber sie wissen genau, dass sie etwas in Händen halten, das von ganz weit hergekommen ist.
Isogi ist ein kleines Dorf, in dem ca. 50 Familien am Ufer des Swat-Flusses leben. Auch vor der zerstörerischen Flut war es bereits besonders arm. Es liegt weit entfernt von den großen Städten in der tiefen Provinz der Nordwest-Region Pakistans, verbunden mit der Außenwelt nur über unbefestigte Wege. Nur wenige wussten von der Existenz dieses kleinen Dorfes. Jedoch seit den verheerenden Überschwemmungen, die jedes Lehmhaus zerstörten und die Wege zu nicht benutzbaren Schlammlöchern machte, wird das verschlafene kleine Isogi von einigen ungewöhnlichen Gästen, einige aus Deutschland, besucht, die etwas Wertvolles aus ihrer Heimat mitbringen und so die Herzen der Einheimischen gewinnen.
Die Humanity Care Stiftung (HCS) ist eine deutsche Organisation, die bereits seit Jahren die Ärmsten der Armen in Pakistan unterstützt. Aber mit Einsetzen der großen Flutwelle hat sie ihre Anstrengungen vervielfacht, um den betroffenen Menschen zu helfen. Sie schickt in kurzen Abständen Versorgungsgüter nach Pakistan und hat diese durch eigene Helfer in die am schlimmsten betroffenen und am wenigsten zugänglichen Gebiete gebracht.
Der Länderausschuss Deutschland-Pakistan arbeitet eng mit der HCS zusammen und unterstützt verschiedene Aktivitäten der HCS.
Bis jetzt bestanden die Hilfslieferungen meistens aus lebensnotwendigen Gütern wie Lebensmittel und einfachen Haushaltsgegenständen, die so dringend gebraucht werden. Nun war es jedoch das erste Mal, dass die Kleinen auch herrliche süße Zwiebäcke erhielten. Sie strahlten über das ganze Gesicht, und es war eine Freude, dies zu sehen. Sie hielten die farbenfrohen Päckchen in ihren Händen und waren glücklich. Sie werden nie den Tag vergessen, an dem sie diese Köstlichkeiten erhielten - und sie werden wohl niemals wieder solche herrlichen Zwiebäcke erhalten.
Dies sind nur kleine Gesten, aber sie können große Brücken schlagen. Diese Menschen, die solch ein ärmliches Leben führen, werden nie vergessen, dass Menschen von so weit her an ihrem Schicksal Anteil nehmen und sich um den halben Globus auf den Weg zu ihnen gemacht haben.
Solche Zeichen des Mitgefühls und der Fürsorge können die Welt besser machen und Frieden und Liebe säen.
Hier ist ihr aktueller Bericht aus Isogi in Pakistan. (28. Dezember 2010).

Isogi / Pakistan
Plötzlich sind die Straßen des kleinen Dorfes Isogi voller Kinder, die alle leckere Mini-Zwiebäcke in den Händen halten. Als ich in die kleinen, leuchtenden Gesichter sehe, wird mir plötzlich klar, dass die Welt ein globales Dorf geworden ist. Keines der Kleinen weiß, wo Deutschland oder Münster liegen, aber sie wissen genau, dass sie etwas in Händen halten, das von ganz weit hergekommen ist.

Isogi ist ein kleines Dorf, in dem ca. 50 Familien am Ufer des Swat-Flusses leben. Auch vor der zerstörerischen Flut war es bereits besonders arm. Es liegt weit entfernt von den großen Städten in der tiefen Provinz der Nordwest-Region Pakistans, verbunden mit der Außenwelt nur über unbefestigte Wege. Nur wenige wussten von der Existenz dieses kleinen Dorfes. Jedoch seit den verheerenden Überschwemmungen, die jedes Lehmhaus zerstörten und die Wege zu nicht benutzbaren Schlammlöchern machte, wird das verschlafene kleine Isogi von einigen ungewöhnlichen Gästen, einige aus Deutschland, besucht, die etwas Wertvolles aus ihrer Heimat mitbringen und so die Herzen der Einheimischen gewinnen.
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Die Humanity Care Stiftung (HCS) ist eine deutsche Organisation, die bereits seit Jahren die Ärmsten der Armen in Pakistan unterstützt. Aber mit Einsetzen der großen Flutwelle hat sie ihre Anstrengungen vervielfacht, um den betroffenen Menschen zu helfen. Sie schickt in kurzen Abständen Versorgungsgüter nach Pakistan und hat diese durch eigene Helfer in die am schlimmsten betroffenen und am wenigsten zugänglichen Gebiete gebracht.
Der Länderausschuss Deutschland-Pakistan arbeitet eng mit der HCS zusammen und unterstützt verschiedene Aktivitäten der HCS.
Bis jetzt bestanden die Hilfslieferungen meistens aus lebensnotwendigen Gütern wie Lebensmittel und einfachen Haushaltsgegenständen, die so dringend gebraucht werden. Nun war es jedoch das erste Mal, dass die Kleinen auch herrliche süße Zwiebäcke erhielten. Sie strahlten über das ganze Gesicht, und es war eine Freude, dies zu sehen. Sie hielten die farbenfrohen Päckchen in ihren Händen und waren glücklich. Sie werden nie den Tag vergessen, an dem sie diese Köstlichkeiten erhielten - und sie werden wohl niemals wieder solche herrlichen Zwiebäcke erhalten.
Dies sind nur kleine Gesten, aber sie können große Brücken schlagen. Diese Menschen, die solch ein ärmliches Leben führen, werden nie vergessen, dass Menschen von so weit her an ihrem Schicksal Anteil nehmen und sich um den halben Globus auf den Weg zu ihnen gemacht haben.
Solche Zeichen des Mitgefühls und der Fürsorge können die Welt besser machen und Frieden und Liebe säen.
Ein Schatz für ein Kind
Eine bewegende Geschichte von Frau Nighat Aziz aus Pakistan.
Frau Nighat Aziz ist die Projektkoordinatorin der Humanity Care Stiftung in den schwer zugänglichen Regionen Pakistans. (12.02.2011)
Ich sah das Strahlen in ihren Augen, als ich das leuchtend rote Stofftier vorsichtig aus der Schachtel auspackte. Ihre hübschen grünen Augen blickten voller Verwunderung und Staunen und wechselten schließlich in pure Freude, als ich ihr das Spielzeug hinhielt.
'Ist das für mich?' fragten ihre Augen. Mit Worten zu fragen traute sie sich nicht, die Angst vor einer verneinenden Antwort war zu groß. Sie war ein kleines Mädchen von vielleicht sechs Jahren. Sie stand barfuß und mit ihrer verwitweten Mutter nahe am Eingang zu unserem Farmhaus. Sie hatten gehört, dass wir so manches an Hilfsgütern verteilen, welche durch die HCS aus Deutschland kommen. Und nun kamen sie, um ihr Glück zu versuchen.
Die Mutter und die Großmutter waren mehr an Decken oder etwas Geld interessiert. Sie beachteten ihr Kind kaum. Doch ich unterhielt mich mit ihnen und erinnerte mich dabei an das Spielzeug, welches Kinder aus Deutschland für ihre pakistanischen Freunde gesammelt hatten. Dabei haben diese sich wohl nie vorstellen können, dass ihr einst geliebtes bunte Stofftier einmal einem verwaisten kleinen Mädchen gehören wird. Die Kleine hielt nun ihr Spielzeug ganz fest in ihren Händen und ihr glückliches Lächeln sagte mehr als alle Worte.
Da ist es wieder, dieses Band der Liebe und Güte, welches uns über alle Kontinente hinweg verbindet und welches viel stärker ist als alle Ketten.
Und wo wir an diesem Tag auch immer gingen, die Kinder umschwärmten uns, sie schauten in die Kartons mit den farbenprächtigen Stofftieren und strahlten aufgeregt, wenn sie etwas davon bekamen. Schüchtern näherten sich auch die ein wenig älteren Jungen und Mädchen und hielten ihre Hände auf. Sie alle erhielten etwas, keines der Kinder ging leer aus. Warum auch, wir hatten doch so viel Spielzeug und die Zehn- oder Zwölfjährigen waren doch auch noch Kinder.
Die Armut ist in Pakistan allgegenwärtig und Spielzeug, obwohl es im Grund nicht so teuer ist, können sich viele Familien einfach nicht leisten. Doch die Kinder in den Dörfern sind geschickt und sie erfinden aus den einfachsten Dingen, aus Zweigen, alten Autoreifen und leeren Dosen ihre eigene Beschäftigung. Denn selbst ein eigenes Spielzeug zu besitzen, das können nur wenige Eltern ihren Kindern bieten und das ist auch der Grund, dass hier sogar die Zehnjährigen beim Anblick der bunten Sachen in Versuchung gerieten.
Es war ein Tag, der uns in viele glücklich lächelnde Gesichter schauen ließ. Auch ich schlief an diesem Abend mit einem Lächeln und mit der Gewissheit ein, dass heute viele kleine Hände ihre Stofftiere festhalten, umarmen und mit ihnen kuschelnd einschlafen werden. Zerzauste und oft auch ein wenig schmuddelige kleine Kinderköpfe ruhen heute Nacht auf Spielzeug, welches einst Kindern in einem wohlhabenden und weit, sehr weit entfernten Land gehörten.
Frau Nighat Aziz ist die Projektkoordinatorin der Humanity Care Stiftung in den schwer zugänglichen Regionen Pakistans. (12.02.2011)
Ich sah das Strahlen in ihren Augen, als ich das leuchtend rote Stofftier vorsichtig aus der Schachtel auspackte. Ihre hübschen grünen Augen blickten voller Verwunderung und Staunen und wechselten schließlich in pure Freude, als ich ihr das Spielzeug hinhielt.
'Ist das für mich?' fragten ihre Augen. Mit Worten zu fragen traute sie sich nicht, die Angst vor einer verneinenden Antwort war zu groß. Sie war ein kleines Mädchen von vielleicht sechs Jahren. Sie stand barfuß und mit ihrer verwitweten Mutter nahe am Eingang zu unserem Farmhaus. Sie hatten gehört, dass wir so manches an Hilfsgütern verteilen, welche durch die HCS aus Deutschland kommen. Und nun kamen sie, um ihr Glück zu versuchen.
Die Mutter und die Großmutter waren mehr an Decken oder etwas Geld interessiert. Sie beachteten ihr Kind kaum. Doch ich unterhielt mich mit ihnen und erinnerte mich dabei an das Spielzeug, welches Kinder aus Deutschland für ihre pakistanischen Freunde gesammelt hatten. Dabei haben diese sich wohl nie vorstellen können, dass ihr einst geliebtes bunte Stofftier einmal einem verwaisten kleinen Mädchen gehören wird. Die Kleine hielt nun ihr Spielzeug ganz fest in ihren Händen und ihr glückliches Lächeln sagte mehr als alle Worte.
Da ist es wieder, dieses Band der Liebe und Güte, welches uns über alle Kontinente hinweg verbindet und welches viel stärker ist als alle Ketten.
Und wo wir an diesem Tag auch immer gingen, die Kinder umschwärmten uns, sie schauten in die Kartons mit den farbenprächtigen Stofftieren und strahlten aufgeregt, wenn sie etwas davon bekamen. Schüchtern näherten sich auch die ein wenig älteren Jungen und Mädchen und hielten ihre Hände auf. Sie alle erhielten etwas, keines der Kinder ging leer aus. Warum auch, wir hatten doch so viel Spielzeug und die Zehn- oder Zwölfjährigen waren doch auch noch Kinder.
Die Armut ist in Pakistan allgegenwärtig und Spielzeug, obwohl es im Grund nicht so teuer ist, können sich viele Familien einfach nicht leisten. Doch die Kinder in den Dörfern sind geschickt und sie erfinden aus den einfachsten Dingen, aus Zweigen, alten Autoreifen und leeren Dosen ihre eigene Beschäftigung. Denn selbst ein eigenes Spielzeug zu besitzen, das können nur wenige Eltern ihren Kindern bieten und das ist auch der Grund, dass hier sogar die Zehnjährigen beim Anblick der bunten Sachen in Versuchung gerieten.
Es war ein Tag, der uns in viele glücklich lächelnde Gesichter schauen ließ. Auch ich schlief an diesem Abend mit einem Lächeln und mit der Gewissheit ein, dass heute viele kleine Hände ihre Stofftiere festhalten, umarmen und mit ihnen kuschelnd einschlafen werden. Zerzauste und oft auch ein wenig schmuddelige kleine Kinderköpfe ruhen heute Nacht auf Spielzeug, welches einst Kindern in einem wohlhabenden und weit, sehr weit entfernten Land gehörten.